Erfolgsgeschichte Ulrich Reitenberger
Entwicklergeist mit Disziplin und Zielfokus
„Die äußere Kraft, die ich aufbaue, gibt mir die innere Kraft, für mein tägliches Tun.“
Entwicklergeist mit Disziplin und Zielfokus
Was macht einen Unternehmer von heute aus? Welche Herausforderungen beschäftigen ihn und wie geht er damit um? Diese Fragen stelle ich mir auf dem Weg zum Interview mit Ulrich Reitenberger, Geschäftsführer der Ulrich Reitenberger Bau GmbH. Ein Unternehmer, dem die Aus- und Weiterbildung seiner Mitarbeiter und der Umgang im Team seit Jahren am Herzen liegen. Christian Göggerle, Berater der Hutner Training AG, begleitet ihn daher schon seit 4 Jahren in der Definition von Jobprofilen und Zielkompetenzen, was Ulrich Reitenberger gewinnbringend im Unternehmen nutzt. Auch pragmatische Führungstechniken wurden trainiert, wie das zeitnahe Kurzfeedback zur gelebten oder nicht gelebten Kompetenz, ob auf der Baustelle oder im Planungsbüro. Sie helfen, permanent die Qualität noch weiter zu verbessern. Umso mehr freue ich mich, Christina Gromer, verantwortlich für das Marketing bei Hutner, dass Christian mich bat, ein Interview mit Herrn Reitenberger zu führen – losgelöst vom Unternehmensalltag, in einer Umgebung, die dem Entrepreneur Kraft für sein unternehmerisches Tun gibt.
Unser gemeinsamer Tag beginnt in seinem neu gebauten Zuhause. Richtig herzlich wurde ich von der gesamten Familie empfangen – ein vielversprechender Start in den bevorstehenden Tag. „Hier konnte ich alle meine Ideen verwirklichen.“ So präsentiert Ulrich sein Zuhause – ein gigantisches und gemackvolles Eigenheim mit Liebe zum Detail.
Perfektionismus und Disziplin
In der kurzen Führung durch das Haus wurde Eines schnell klar: Ulrich lebt und liebt es, Gebäude zu bauen und das Beste für sich bzw. auch für seine Kunden zu schaffen. Alles wurde sowohl optisch als auch funktionell optimiert. So auch der Espresso: 94° mit der perfekten Bohne – aus der perfekten Maschine. „Weil mir der Espresso so gut schmeckt, habe ich die Maschine auch unseren Mitarbeitern zur Verfügung gestellt.“ Jeder Raum, jedes Element im Haus wurde von Ulrich bis ins Detail geplant und nochmals optimiert: Lichtspiele, Fassadenwechsel, Raumplanung, Technik. „Ich könnte hier schon wieder an der ein oder anderen Stelle etwas vebessern.“ Angekommen im Technikkeller wurde die Komplexität des Gesamtwerkes klar: 80 Prozent regenerative Energie, das Zusammenspiel bis ins Detail programmiert und geprüft. Gerade hier sprang der Entwicklergeist des Jungunternehmers förmlich über. Das gesamte Bauwerk soll auch nach Fertigstellung für Kunden als Vorzeigeobjekt dienen.
Christina: „Ulrich, die Ulrich Reitenberger Bau GmbH hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem renommierten Bauunternehmen mit über 150 Mitarbeitern entwickelt. Seit über 65 Jahren ist die Firma in der Baubranche erfolgreich tätig. Die Kombination Jungunternehmer zusammen mit der Erfahrung des Vaters ist auf der einen Seite immens gewinnbringend, auf der anderen Seite bestimmt auch herausfordernd. Wie ist Euer Zusammenspiel und wie verknüpft Ihr Deinen „jugendlichen Entwicklergeist“ zusammen mit der jahrelangen Erfahrung und Sicherheit Deines Vaters in der Geschäftswelt?“
Ulrich: „Sicher ist der Generationenwechsel in vielen Unternehmen die größte Herausforderung. Ich hatte das Glück, dass sich mein Vater dem Thema positiv genähert hat. Er ließ sehr viel Spielraum zu und wir haben uns auf unterschiedliche Verantwortungsbereiche geeinigt. Der Bereich meines Vaters war besonders der Rohbaubereich. Mit seiner ganzen Erfahrung, die er hat, konnte er in vielen Bereichen dazu helfen. Im Grunde ergänzen wir uns gut, weil die frischen Ideen gepaart mit einer soliden Basis einen immensen Mehrwert bringen. So konnte das Potential von uns beiden als Team wirken. Er hat zugelassen, dass ich auch Fehler mache – ein Erfahrungswert der sehr wichtig ist. Man muss immer einmal mehr aufstehen als man hinfällt. Mit den neuen Mitarbeitern habe ich ein engeres Verhältnis. Die Kommunikation und die Wünsche haben sich stark verändert. Wo sich früher 80 Prozent der Angestellten mehr Bezahlung anstatt Freizeit gewünscht haben, wollen heute schon über 50 Prozent mehr Freizeit.“
Christina: „Als Unternehmer lastet eine große Verantwortung für die Firma und für alle Mitarbeiter auf Dir. Dadurch verbringt man natürlich immens viel Zeit im eigenen Unternehmen. Oft bleibt dann nicht viel Zeit für Hobbies und Familie. Woher ziehst Du die Energie um jeden Tag aufs Neue mehr als 100 Prozent geben zu können?“
Ulrich: „Das Zusammenspiel zwischen Familie, Unternehmen und Freizeit bedarf hoher Disziplin und genauer Planung. Nur dann funktioniert‘s. Ein wichtiger Ausgleich für mich war und ist dabei Sport. Früher spielte ich beim TSV Wertingen. Was ich mache, mache ich zu 100 Prozent. Familie und Unternehmen ließen das aktive Fussballspiel nicht mehr zu. Da habe ich die Prioritäten anders gesetzt und mir ein Sportprogramm als Alternative gesucht. Mit Michael als Personal Coach, der dazu noch in greifbarer Nähe wohnt, habe ich dafür den perfekten Partner gefunden. Ein straffes Trainingsprogramm, dass sonst noch kaum jemand komplett durchgezogen hat, begleitet mich jetzt schon seit einem halben Jahr. Die äußere Kraft, die ich mir hier aufbaue, gibt mir die innere Kraft für mein tägliches Tun.“
Auf zum Krafttraining: Positiv Training – Der Name hält was er verspricht. Personal Coach Michael empfing uns schon top motiviert an der Tür. Bereit sofort loszulegen. Ganz nach dem Motto „Wer Energie verbraucht, schafft Raum für mehr Energie“ begann die Trainingseinheit. Der Ehrgeiz war spürbar, genauso wie das Zusammenspiel von Ulrich und Michael.
Christina: „Die Baubranche ist gerade auf ihrem Höhepunkt. Die Auftragslage scheint auch noch für die nächsten Jahre gut zu sein. Bauunternehmen klagen nicht über fehlende Arbeit, sondern über fehlende Fachkräfte. Du hast selbst mit einer Maurer-Lehre begonnen und kennst daher die Herausforderungen in den Handwerksberufen. Wie schaffst Du es, Deine Mitarbeiter zu halten und stetig neue Auszubildende und Fachkräfte zu gewinnen? Welche Aspekte sind Dir selbst – aus eigener Erfahrung – besonders wichtig?“
Ulrich: „Mitarbeiter sind das größte Gut, das ich im Unternehmen habe! Mit diesem Grundsatz halten wir unsere Mitarbeiter. Wir haben erst vor Kurzem eine Personalreferentin eingestellt, die sich ausschließlich um die Belange der Mitarbeiter kümmert. Wir fordern viel, fördern aber auch entsprechend. Wenn ich fordere, dass jeder als Profi auftritt, muss ich auch alle wie Profis ausstatten. Das gilt sowohl für die Softskills, als auch für die Hardskills. Beginnend mit der Ausbildung und entsprechenden Fort- und Weiterbildungen, werden meine Mitarbeiter auch wie Profis ausgestattet. Wir haben dadurch eine hohe Zufriedenheit und wenige Kündigungen. Die größere Herausforderung ist es, neue Mitarbeiter zu bekommen, da die Branche aktuell nicht viel hergibt. Wir schaffen es aber doch immer öfter Mitarbeiter für uns zu gewinnen, da wir ihnen etwas bieten und innovativ unterwegs sind. Durch interne Weiter- und Fortbildung erzielen wir die größten Erfolge. Wir geben den Mitarbeitern Spielraum, sich frei zu entwickeln und zu entfalten. Für mich gilt aber trotzdem immer „Qualität statt Quantität“.
Christina: „Warum hast Du die Begleitung durch Hutner gesucht? Was hat sich bei Dir selbst durch die Begleitung von Hutner geändert?“
Ulrich: „Der Grund dafür ist sehr persönlich. Ich bin ja noch sehr jung und sehr viele Mitarbeiter zu führen heißt große Verantwortung. Daher wollte ich mir mehr Knowhow nicht nur technisch, sondern auch im Bezug auf Softskills aneignen. Mir wurde geraten dafür einen Coach zu nehmen. Somit sind wir auf Hutner Training bzw. auf Christian Göggerle gekommen. Bei unserem ersten Gespräch sind mir die Scheuklappen von den Augen gefallen. Er hat mir nur anhand von pragmatischen Lösungen gezeigt, wie man die Weichen stellen kann, um Potentiale zu entfalten und auch mal den Sand aus dem Getriebe zu nehmen. Ich fand das so gut, dass ich dachte, da müsste eigentlich jeder mitmachen. Die, die das nicht machen, sind eigentlich beraubt um ein Stück Wissen – gerade im Umgang miteinander. Anschließend haben wir das auf alle Führungskräfte im Unternehmen breitgefächert und es werden jetzt nach und nach alle geschult. Neue Mitarbieter werden erst intern geschult und dann zusammen mit Hutner trainiert. Die Führungskräfte können Führung so an klar definierten Zielen ausrichten und unsere Mitarbeiter treten im Kundenkontakt einheitlich kompetent auf. Dies wurde uns auch schon von Kunden selbst bestätigt.“
Christina: „Euer Unternehmensleitsatz heißt „Menschen bauen für Menschen.“ Was soll Euer Markenversprechen ausdrücken? Und wie gelingt es dieses Markenversprechen im Alltag einzuhalten?“
Ulrich: „Unser Slogan ist sehr vielschichtig: Umso größer und schneller die Bauwelt wird, in der wir es schaffen innerhalb von 12 Monaten schon in den eigenen vier Wänden zu wohnen, gilt es, den Menschen wieder in den Vordergrund zu stellen. Den Fokus auf die zu richten, die das alles umsetzen: auf die Menschen. Ausschließlich zur Hornorierung und Wertschätzung machen wir beispielsweise Events für unsere Mitarbeiter oder bieten ihnen eine gute Ausstattung. Wir wollen in der schnellen Zeit Danke sagen, für das, was unsere Mitarbeiter leisten. Bei uns wird ganz klar kommuniziert, dass jeder Einzelne, egal in welcher Position, in seinem Tut für unser Unternehmen zu 100 Prozent wichtig ist. Auch ich sehe mich nur als Teil des Großen und Ganzen. Und so sensibel sollten alle sein. So strukturieren und organisieren wir uns und sind noch lang nicht am Ende unserer Entwicklung. Auch dieses Jahr werden wir dafür wieder viel in Zusammenarbeit mit Hutner machen. Gerade in Führungsthemen, die dieses Jahr davon geprägt sein werden, uns in unserem Wachstum noch klarer zu organisieren und zu strukturieren.“
Christina: „Ihr habt, begleitet von Hutner, Jobprofile mit Zielkompetenzen erarbeitet und den Führungskräften Führungsinstrumente, wie Feedback und Monatsgespräche, an die Hand gegeben. Was ist dadurch anders für die Führungskräfte und die Mitarbeiter als zuvor?“
Ulrich: „Durch die Jobprofile mit den Aufgaben und Verantwortungsbereichen sind wir viel strukturierter geworden. Gerade in den Führungsebenen sind die Jobprofile uns eine sehr große Hilfe Zuständigkeiten zu definieren und transparent zu halten. Wir haben Schnittstellen genauer betrachtet und aufgeteilt, an denen zuvor Leistung durch doppelte Arbeit verloren ging. Die Aufgaben liegen jetzt bei den Mitarbeitern, die sie tun sollen und vor allem auch können. Zudem haben wir dadurch eine Möglichkeit unsere Führungskräfte anhand von Soll- und Istzustand zu entwickeln. So können wir im gesamten Unternehmen viel effektiver und effizienter auf definierte Ziele hinarbeiten.“
Ausgepowert vom Krafttraining, trafen wir uns nun mit Freunden von Ulrich, um den zweiten Teil des Tages zu beginnen. Heute spielt der FC Augsburg zu Hause gegen Fortuna Düsseldorf. Eine Leidenschaft, die Ulrich gerne mit seinem Vater oder auch mit seinen Freunden teilt. „Ich bin von 17 Spielen mindestens 15 mal dort. Dabei schaue ich am liebsten 1,5 Stunden nur zu und feiere meinen Verein.“ Das Spielfeld im Blick, erklärt mir Ulrich die wichtigsten Spieler und Positionen des FC Augsburg. Leider fiel dann das erste Gegentor. Nach einem kurzen Stimmungstief glich der FC Augsburg überraschend schnell aus und legte somit die Grundlage für Begeisterung und Jubel. Ein Stimmungshoch in der Arena und natürlich auch bei uns. Ein weiteres Gegentor machten die Partie bis zum Schluss spannend. Mit 2:1 für Fortuna Düsseldorf pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab. Das Fussballer-Herz war ein wenig angeschlagen, das Unternehmer-Herz aber nicht. „Gerade auch in solchen Zeiten muss man immer zu 100 Prozent hinter seinem Team stehen, um zusammen wieder die geplanten Ziele erreichen zu können.“ So die abschließenden Worte von Ulrich, als er die Spieler vom FC Augsburg vom Platz applaudierte. Natürlich ließen wir das Spiel anschließend noch ausklingen.
Christina: „Wenn es etwas gäbe, was Du dem Unternehmer, der diesen Artikel liest, mit auf den Weg geben würdest, was wäre das?“
Ulrich: „Ein ganz wichtiger Satz, der mich selbst in den letzten Jahren stark begleitet, ist: „Arbeite nicht in deinem Unternehmen, sondern an Deinem Unternehmen“. Als Geschäftsführer ist es wichtig, das Gesamtziel im Auge zu behalten und seinen Mitarbeitern Verantwortung zu geben. Meine Mitarbeiter sind dafür verantwortlich was sie tun, genauso wie dafür, was sie nicht tun. Dabei dürfen sie auch Fehler machen, um daraus zu lernen. Ein Erfahrungsschatz, der für jeden Mitarbeiter und für jedes Unternehmen immens wichtig ist.“
Motivation, die ansteckt
Am Ende des Tages blicke ich auf einen richtig tollen Tag zurück: Familienleben, Sport als Energielieferant, Ausgelassenheit im Fussballstadion und ein erfolgreiches Unternehmen mit Menschen im Mittelpunkt. Dies alles zu händeln ist nur mit strenger Eigendisziplin möglich. Gerade diese Eigenschaft gepaart mit Perfektionismus zeichnen Ulrich Reitenberger aus. Ein Entrepreneur mit frischem Entwicklergeist und Zielfokus und ein Tag von dem ich auch persönlich Einiges für mich mitnehmen konnte.
Danke Uli,
für das offene und persönliche Interview und für den vielseitigen Tag. Deine Gedanken zeigen uns auf, dass gerade in der heutigen Zeit der Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen muss. Wenn jeder einzelne Mitarbeiter mit Begeisterung seine Kompetenzen im Unternehmen entfalten kann, ist dies immens wertschöpfend für das gesamte Unternehmen.