Generationenwechsel im Modehaus Löning

Zusammen wachsen

Viele Unternehmen stehen in den nächsten Jahren vor einem Generationenwechsel oder befinden sich schon im Nachfolgeprozess, ob bei wichtigen Schlüsselpositionen oder auf Inhaberebene. Dabei werden oft nur steuerliche und finanzielle Aspekte behandelt. Aber gerade bei innerfamiliären Generationenwechsel ist eine beratende Moderation und Begleitung wertvoll, Übernehmer/innen haben oft andere Kompetenzprofile als die Übergeber/innen.

Um in der Organisation wertschöpfend wirken zu können, ist eine begleitende Organisationsentwicklung unerlässlich. Im Interview mit den übergebenden und übernehmenden Geschäftsführern des Modehauses Löning in Lingen gewährt Christian Göggerle (Berater/Coach/Unternehmer der Hutner AG) Einblicke in einen innerfamiliären Generationenwechsel.

Interviewpartner Generationenwechsel Löning

 

Generationenwechsel mit der Hutner AG

Christian Göggerle: „Wir arbeiten nun seit 15 Jahren zusammen. Warum habt Ihr Euch im Generationenwechsel Eures Familienunternehmens für eine externe Begleitung durch die Hutner AG entschieden?“

Jürgen Stöcker: „Wir haben uns für eine Begleitung durch Hutner entschieden, um der jungen Generation gute Entfaltungsmöglichkeiten zu geben und eine neue Organisation mit aufzubauen, in der sie sich aufgehoben und wohl fühlen, aber auch mit Ihren Kompetenzen wirksam sein können. Dabei gilt für uns „Gutes verbessern und Neues zulassen“.“

Christiane Stöcker: „Uns ist es zudem wichtig, unseren persönlichen Lebenszielen (Big Five) näher zu kommen und Schritt für Schritt loszulassen. Die nächste Generation hat die Möglichkeit eine Organisation, ausgerichtet auf die Bedürfnisse der „Next Generation“, aufzubauen und eine Kultur zu schaffen, in der man gerne arbeiten möchte. Das Selbstvertrauen kann langsam wachsen und die neuen Strukturen sind Basis für die junge Unternehmenskultur.“

 

Modehaus Löning - Wir lieben Lingen

Auf dem Instagram-Account des Modehauses LÖNING #mode.loening verantwortet Luisa Stöcker das neue Konzept in Marketing & Einkauf.

Wir lieben Lingen

Christian Göggerle: „Ihr seid ja ein agiles und sehr kundenorientiertes Unternehmen, was sich immer schnell an die sich verändernden Erwartungen Eurer Kunden und der Märkte anpasst. Warum war in der Begleitung des Generationenwechsels die Erarbeitung der Unternehmensvision in Kombination mit dem Qualitätsstandard im Verkauf „Wir lieben Lingen“ ein wichtiger Meilenstein?

Jürgen Stöcker: „Im Jahr 2020 haben wir unseren Onlinehandel sehr erfolgreich aufgebaut. Dass dies die richtige Entscheidung war, zeigt uns die aktuelle Situation. Unser Concept Store und Online Shop ist weit über Lingen hinaus bekannt. Dadurch entstanden mehrere erfolgreiche Absatzkanäle, für die wir ein vernetztes Zusammenspiel benötigen, so dass jedes Teammitglied in seiner Rolle eigenverantwortlich zum Erfolg beitragen kann.“

Jana Stöcker: „Wir haben deswegen neben der Unternehmensvision auch unser Organisationsmodell upgedatet. In der Vision, die wir in unserer Familie gemeinsam erarbeitet haben, sind Elemente verankert, die wir aus der erfolgreichen Tradition in die Zukunft übernehmen möchten, aber auch neue Aspekte, die unsere Organisation benötigt, um auch weiter wertschöpfend zu sein. So fällt meinen Eltern das „Loslassen“ leichter und der Raum für „Neues“ ist bestellt.“

 

„Klassische Organigramme versagen dabei, einen Rahmen zu schaffen, um agil, prozessorientiert und vernetzt arbeiten zu können. Moderne Organisationsmodelle setzen den Kunden und die Vision in den Mittelpunkt.“
Christian Göggerle, Unternehmer, Berater und Coach Hutner AG

 

Jürgen Stöcker: „Wir wollen mit der Vision 2025 unserer Mannschaft einen Kompass geben, an der sich unser gesamtes Tun ausrichtet. Auch in unserer Gästereise steht das Ziel, unser Gast, im Mittelpunkt. Unsere Gästereise steht unter dem Motto „Wir lieben Lingen“ und hat das Ziel unsere Gäste zu begeistern. Wir wollen damit ein bodenständiges Familienunternehmen repräsentieren, das seine Heimatstadt Lingen liebt. Deshalb wollen wir unseren Gästen ein einzigartiges Einkaufserlebnis bieten. Dafür ist die Gästereise eine wunderbare Basis für unsere Mannschaft. Im passenden Booklet dazu wird der Standard für den Umgang mit unseren Gästen definiert und bietet eine gute Möglichkeit zum eigenständigen Lernen. Diese Qualität-Standards helfen der neuen Generation in der Führung das Unternehmen auf den Kunden und die Ziele auszurichten. Sie ermöglichen zielorientiertes Führen und geben Raum für Eigenverantwortung.“

 

„In unserem „Organisationsmodell“ stehen unsere Vision und der Kunde im Mittelpunkt.“
Jürgen Stöcker, übergebender Geschäftsführer Modehaus Löning

 

Jana Stöcker: „Die Vision und die Gästereise sind Basis für unsere Feedback-Kultur. Mit dem Tool „E.A.Sy – Führung to Go“ werden alle Feedbacks und Monatsgespräche, ausgerichtet auf Ziele und Vision, dokumentiert. So entsteht für die gesamte Mannschaft eine super Möglichkeit sich zielorientiert zu entwickeln und so eigenverantwortlich zum Unternehmenserfolg beizutragen.“

 

Short Facts Modehaus Löning

 

Führung to Go

Christian Göggerle: „Ergänzend zu Eurer Vision habt Ihr die „DNA-Kompetenzen“ für Euer Team definiert sowie entsprechende Zusatzkompetenzen für wichtige Positionen. Warum erleichtert das Kompetenzmanagement mit Jobprofilen und Feedbacksystem Euren Generationenwechsel?“

Jana Stöcker: „Wir haben sehr schnell gemerkt, dass sehr viele unbeantwortete Fragen aus dem Team durch den Generationenwechsel im Raum stehen: Was erwarten die „Junioren“ von uns? Welche Rolle spielen die „Senioren“ noch? Durch die Jobprofile erhält jeder im Team eine Orientierung. Hauptaufgaben und Zielkompetenzen helfen die Energien zu fokussieren.“

 

„Da für die nachfolgende Generation, Feedback und klare Strukturen unglaublich wichtig sind, haben wir mit der Einführung unseres Feedbacktools „Führung to Go“ eine perfekte Schnittstelle geschaffen.“
Jürgen Stöcker, übergebender Geschäftsführer Modehaus Löning

 

Jürgen Stöcker: „Da für die nachfolgende Generation, auch die Generation Y und Z in unseren Teams, Feedback und klare Strukturen unglaublich wichtig sind, haben wir mit der Einführung unseres Feedbacktools „Führung to Go“ eine perfekte Schnittstelle geschaffen. So wird Feedback mündlich übergeben und dazu gleich schriftlich dokumentiert. Somit kann das Feedback – ausgerichtet an Zielen und Hauptaufgaben – für beide Seiten auch später noch gelesen werden. Diese Anerkennung in Wort und Schrift ist eine sehr hohe Wertschätzung, die von unserem Team sehr geschätzt wir. Da wir uns für ein neues Organisationsmodell mit flachen Hierarchien entschieden haben und die Vision im Mittelpunkt steht, ist es wichtig, dass jeder seine Rolle und Hauptaufgaben kennt und versteht, wie wichtig jeder Einzelne als Baustein des gesamten Unternehmens ist.“

 

Christian Göggerle: „Warum war es für Euch so wichtig, den Generationenwechsel frühzeitig einzuleiten?

Jürgen Stöcker: „Meine persönlichen Lebensziele – Big Fives – hängen sehr stark mit dem Thema „Loslassen“ zusammen. Der Unterschied zwischen Begleiten und Unterstützen war mir nicht immer klar bewusst. Rückschläge in den laufenden Prozessen führen dazu, das Tempo anzupassen und daraus gemeinsam zu lernen. Unsere Vision wollen wir bis 2025 erreichen. Diese Zeit ist mit Sicherheit passend und nötig. Äußere Faktoren und permanente Veränderungen im Handel, wie aktuell Corona, zeigen, wie wichtig guter ein Übergabefahrplan ist. Durch die frühe Einleitung des Generationswechsels haben wir die notwendige Zeit und wollen damit auch wertvoll umgehen.“

 

Zwischenerfolge und Herausforderungen

Christian Göggerle: „Wie bei jedem Change gibt es auch im Generationenwechsel Zwischenerfolge aber auch Herausforderungen? Was sind aus Eurer Sicht die wichtigsten drei Zwischenerfolge?

Jana Stöcker: „Da gibt es sogar mehr als drei Zwischenerfolge, hier mal die sechs Wichtigsten:

  • Einführung einer gemeinsamen Vision
  • Umsetzung der Gästereise „Wir lieben Lingen“
  • Gemeinsames Erarbeiten und „Dranbleiben“, auch durch Workshops
  • Orientierung durch Jobprofile und Aus- und Weiterbildungsfahrpläne
  • Einführung des Feedback Tools „Easy-Führung to Go“ mit Feedback und Monatsgesprächen
  • Tolle Aufbruch-Stimmung im Team“

 

Christian Göggerle: „Welche Stolpersteine gilt es aber auch noch aus dem Weg zu räumen?“

Jürgen Stöcker: „Ein Stolperstein für uns ist die klare Rollenverteilung im Unternehmen. Hier klären wir aktuell, ob wir die passenden Kompetenzen im eigenen Team haben oder uns neue Mitarbeiter mit den passenden Kompetenzen fehlen. Im Tagesgeschäft verlieren wir manchmal die wichtigen Aufgaben aus den Augen. Auch sind die Meetings und die Informationsweitergabe noch herausfordernd für uns. Durch die klaren Ausarbeitungen und die gute Struktur, wissen wir aber, wo wir hin wollen und müssen. Dabei ist das eigene Jobprofil auf unserem Weg ein guter, strukturierter Begleiter, um Zwischenerfolge zu feiern.“

 

Drehbuch Generationenwechsel

Die Unternehmensnachfolge erfolgreich meistern und Schlüsselpositionen neu besetzen.

Drehbuch Generationenwechsel

Mehr Informationen zur Begleitung im Generationenwechsel finden Sie hier.

 

Christian Göggerle: „Liebe Jana, eine wichtige Zwischenstufe im Generationenwechsel bei Löning ist Deine Rolle als Verkaufsleitung. Warum ist „Fokussierung“ und „Konsequenz“ so wichtig für Dich als Übernehmerin?

Jana Stöcker: „In meiner derzeitigen Rolle als Verkaufsleitung ist die Fokussierung auf die kleinen Zwischenziele besonders wichtig, um bei den kleinen Schritten nicht das ganz große Ziel aus den Augen zu verlieren und immer konsequent an mir zu arbeiten. 75% umgesetzt ist dabei besser als 100% auf dem Papier. Beim Erreichen meiner Ziele gilt es, keine Zeit zu verlieren und Schritt für Schritt voran zu kommen. Genau das bringt mich und uns als Unternehmen weiter, gerade in Bezug auf unseren Generationenwechsel bei Löning. Die Grundlage dabei ist vor allem, die eigenen Strukturen zu verbessern und sich auf Neues einzulassen, um gemeinsam ans Ziel zu kommen.

„Zusammen Wachsen und zusammenwachsen“
Gemeinsamer Leitsatz im Generationenwechsel mit der Hutner AG

 

Christian Göggerle: „Herzlichen Dank für das Interview mit Euch. Es ist auch schön, Jana, dass Deine Schwester Luisa auch „Feuer“ gefangen hat und im neuen Organisationsmodell Deine Kompetenzen ergänzen wird.

 

Service & Dienstleistungen der Hutner AG

Die Hutner AG begleitet und berät Jana, Luisa, Christiane und Jürgen Stöcker vom Modehaus Löning beim innerfamiliären Generationenwechsel. Dabei beginnt jede Beratung mit einer professionellen Auftragsklärung zum individuellen Anliegen.

Begleitende Services & Dienstleistungen der Hutner AG im Generationenwechsel:

Stehen Sie auch in den nächsten Jahren vor einem Generationenwechsel oder befinden Sie sich schon im Nachfolgeprozess bei wichtigen Schlüsselpositionen oder auf Inhaberebene?

Gerade bei den Nachfolgeregelungen sind Vertrauen, Rollenklarheit und der Blick auf die unterschiedlichen Erwartungen und Bedürfnisse essentiell. Holen Sie sich eine externe Begleitung hinzu, um Konflikte und Irritationen zu vermeiden. Gerne begleiten wir Sie im Nachfolgeprozess. Wir schauen, wo Übergeber und Übernehmer persönlich stehen und haben auch die gesamte Organisation im Fokus. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir Zielbilder und begleiten Sie bei der schrittweisen Übergabe.

Wir beraten Sie gerne – kontaktieren Sie uns!

 

Christian Göggerle, Berater, Coach, Unternehmer Hutner AG